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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der seit 1994 eingeführte Richtwert für Neuvermietungen von Altbauwohnungen torpediert – in seiner jetzigen Form – Österreichs Klimaziele. Mit der für Altbauten vorgesehenen Deckelung von Mieten durch das Richtwertgesetz schafft die Gesetzgebung indirekt einen Anreiz zum Abriss von Altbauten. Wie Dr. Christine Kary am 9. Februar in der Presse berichtete, fordern die Kammern der Ziviltechniker:innen sofortige Maßnahmen, um diesem Trend entgegen zu wirken. Investoren sehen derzeit keine Veranlassung, ein Gebäude, das vor 1945 erbaut wurde, zu sanieren, wenn sie später keine entsprechend hohen Mieten dafür verlangen können. Aus unserer Sicht ist es aber unerlässlich, Abbrüche von funktional und qualitativ hochwertigen Altbauten zu vermeiden und verstärkt in Sanierungskonzepte und innovative Planung zu investieren. Dies insbesondere deshalb, um Nachhaltigkeitsziele zu verfolgen. Bei nicht Erreichen dieser Ziele drohen enorme Strafzahlungen in Form von CO2-Zertifikaten. Die TU Wien errechnete, dass erst bei einer Sanierungsrate von 14,2% die Möglichkeit besteht, die bis 2050 gesetzten Klimaziele Österreichs zu erreichen. Die aktuelle Sanierungsrate von 1,5% ist daher besorgniserregend niedrig, weshalb wir uns an die Presse wandten und unsere Vorschläge für eine versachlichte Herangehensweise zum Thema Mietdeckel vorgestellt haben.

In diesem Zusammenhang wollen wir uns auch bei Länderkammerpräsident und Vizepräsident für Wien, Niederösterreich, Burgenland, Bernhard Sommer und Peter Bauer, für die konstruktive Zusammenarbeit bedanken.

Betreffend die nationale Schwellenwerteverordnung haben wir gute und schlechte Nachrichten: Am 6. Februar 2023 wurde zwar die Verordnung der Bundesministerin für Justiz betreffend die Anpassung einzelner (im Bundesvergabegesetz 2018 festgesetzter) Schwellenwerte kundgemacht und diese sind nun seit 7.2.2023 in Kraft. Jedoch ist die nationale Schwellenwerteverordnung mit Ende Juni 2023 befristet und es ist noch fraglich, ob sie darüber hinaus verlängert wird.

Wir nehmen dies zum Anlass, um Bundesministerin Zadic darauf aufmerksam zu machen, dass für unseren Berufsstand die Anhebung der Schwellenwerte gemäß der nationalen Schwellenwerteverordnung, natürlich auch über den Juni 2023 hinausgehend, von höchster Bedeutung ist. Unsere Forderung geht sogar darüber hinaus: Eine Anhebung der Schwellenwerte (vor allem für die Unter- und Oberschwelle) ist aus unserer Sicht dringend notwendig, um auf die derzeitige wirtschaftliche Situation (Inflation & Fachkräftemangel) adäquat reagieren zu können.

Über die weiteren Entwicklungen im Bereich Vergaberecht halten wir Sie selbstverständlich auf dem Laufenden.

 

Mit kollegialen GrüßenDaniel Fügenschuh
Präsident
Klaus Thürriedl
Vizepräsident

Presseartikel: Finanzausgleich, Bodenverbrauch, Klimaaktivismus

Martin Putschögl vom Standard berichtete am Dienstag, dem 14.2.2023, im Standard über die - noch ungenutzten - Chancen, den Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern für eine österreichweite Bodenstrategie einzusetzen. Präsident Daniel Fügenschuh unterstrich darin, dass es sich hier um einen "riesigen Hebel" handelt und fordert einmal mehr den konsequenten Einsatz von Gestaltungsbeiräten. Den Artikel zum Finanzausgleich finden Sie hier. Darüber hinaus führte Martin Putschögl auch ein Interview mit Präsident Fügenschuh. Lesen Sie hier das Gespräch über Klimaaktivist:innen, Baukulturelle Leitlinien und ein Bautenministerium nach.


Highlights der Bauforschung

Die „Highlights der Bauforschung“ geben einen Richtungsweiser zum Schwerpunkt in Forschung, Technologie und Innovation (FTI)  „Klimaneutrale Stadt“ und blicken gleichzeitig auf 10 Jahre „Stadt der Zukunft“ zurück. Es werden aktuelle Forschungsergebnisse aus Projekten von „Stadt der Zukunft“ und der internationalen Forschungskooperation IEA vorgestellt. Die Veranstaltung bildet auch den Auftakt zur zukünftigen Ausrichtung der nationalen Bau- & Gebäudeforschung im FTI-Schwerpunkt „Klimaneutrale Stadt“ und möchte mit den Anwesenden vor Ort die offenen Fragestellungen sowie Hürden auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudesektor bis 2040 diskutieren.

BMK Highlights der Bauforschung & Auftakt zur Ausrichtung der nationalen Bauforschung ab 2024
Termin: 9. März 2023, Beginn 10:00 Uhr
Ort: Ankerhalle, Kulturhaus Brotfabrik, 1100 Wien
Die Anmeldung können Sie online hier vornehmen.


Klimaförderung Bauteilaktivierung

Vom Klima- und Energiefonds werden Planungsleistungen für gesamte Wärmeversorgungskonzepte mit Bauteilaktivierung als Wärmespeicher und lokal erzeugter erneuerbarer Energie oder erneuerbarem Strom aus Erzeugungsspitzen als Wärmequelle gefördert. Ziel ist, dass durch entsprechend forcierte Planungen Projekte österreichischer Wohnbauträger verstärkt unter Berücksichtigung thermischer Bauteilaktivierungen (TBA) umgesetzt werden. Am 29.03.2023 findet eine kostenlose Online-Informationsveranstaltung für Ziviltechniker:innen statt. Sie können sich bereits unter diesem Link anmelden!


Umfrage: Future-readiness of Consulting Engineering Companies in Europe

Das Future Trends Committee der EFCA führt in Zusammenarbeit mit dem HHL Center for Strategy and Scenario Planning ein Projekt zur Zukunftsfähigkeit beratender Ingenieurunternehmen in Europa durch. Im Laufe des Projekts erscheint ein Handbuch, welches den Unternehmen helfen soll, mit den branchenspezifischen Innovationen umzugehen, die sich aus den Trends zur Digitalisierung, Nachhaltigkeit sowie zum zunehmenden Regulierungsdruck in ganz Europa ergeben. Zu diesem Zwecke sind Führungskräfte und Entscheidungsträger:innen in der beratenden Ingenieurbranche, Führungskräfte und Entscheidungsträger:innen in der Bauindustrie und Expert:innen aus dem Industriesektor herzlich willkommen, an einer Umfrage zu diesen Themen teilzunehmen. Hier gehts zur Umfrage: https://www.surveymonkey.de/r/EFCA23 . Die Beantwortung der Fragen wird nicht mehr als 20 Minuten in Anspruch nehmen.

 


Nachhaltige Bauprojekte mit Beton gesucht

Beton Dialog Österreich schreibt den Österreichischen Betonpreis 2023 aus. Mit dem Preis werden heuer erstmals nachhaltige Bauprojekte mit dem Baustoff Beton gewürdigt. Neben der Nachhaltigkeit werden Funktionalität, Ausführungsleistung, Innovation und Design als ausschlaggebende Kriterien bewertet. Eingereicht werden können von 2020 bis 2023 in Österreich fertiggestellte Projekte aus den Bereichen Wohnbau, Verwaltungs-, Kultur- und Bildungsbau, Gewerbe- und Industriebau, Infrastrukturbau sowie Tiefbau. Einreichfrist ist der 3. April 2023.  Weitere Infos finden Sie hier.


Living Places Copenhagen 2023

Das Living Places Copenhagen 2023 ist ein Partnerprojekt der UIA und beinhaltet eine Vision dafür, wie sich gesunde Gebäude für Menschen und den Planeten gestalten lassen, und soll als Kompass für DesignerInnen, StadtplanerInnen sowie Baufachleute dienen. Im Zuge des UIA Congress of Architecture im Juli werden insgesamt 7 Pavillons der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Fünf offene Pavillons und zwei fertige Häuser, voll funktionsfähig. Jeder Prototyp wird sein eigenes spezifisches Programm haben, das mit Partnern kuratiert wird, um die Synergie zwischen der Art und Weise, wie wir in Häusern, in Gemeinschaften leben, und welche Rolle Gebäuden dabei spielen. Mehr Infos unter https://buildforlife.velux.com/en/livingplaces


Nachlese Tagung BFG Natürliche Ressourcen

Am 12. und 13. Jänner 2023 fand im Hotel Imlauer & Bräu Salzburg die Fachtagung der Bundesfachgruppe Natürliche Ressourcen zum Thema "Österreichs Bioressourcen unter Druck" statt. Durch den Verlust wertvoller Produktionsflächen in der Land- und Forstwirtschaft durch Bautätigkeit und Außernutzungstellung, erhöht sich der Nutzungsdruck auf die verbleibenden Flächen massiv. Die Fachtagung nahm sich der Frage an, ob dies zu Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit der österreichischen Bioressourcen führt. Hier finden Sie einen Rückblick.